Zuluftführung / KanalAuch bei der Zuluftführung muss jeder Stall individuell gesehen werden!Denn: Das Einheitszuluftsystem gibt es nicht. Die Frage welche Zuluft richtig ist, hängt von sehr vielen Kriterien ab, z.B. Zulufttemperatur, Stallgröße, Buchtengröße, Stallhöhe, etc. Diese Dinge müssen in die Planung einfließen, ebenso wie die Lage der Zuluft-Kanäle bzw. -Ventile. Kompromisse sind hier ein Fehler. Futterganglüftung dort, wo sie möglich ist und Rieselkanäle dort, wo es sein muss oder auch Ventillüftung, wenn für den Stall diese Art erforderlich ist. Ebenso ist die Versorgung der Zentralgänge ein wichtiger Punkt, der in das Gesamtkonzept einfließen muss. Nur so ist eine Lüftung in der Lage in jedem Betriebszustand (Sommer + Winter) eine, für Tier- und Betreiber, erträgliche Zuluft sicherzustellen. Bauliche Voraussetzungen bestimmen häufig die Zuluft. Die verschiedenen Zuluftvarianten müssen sorgsam abgewägt werden. Bereits in der Planungsphase müssen hier die richtigen Weichen gestellt werden.
Zuluftkanal
Diese Zuluftkanalvariante mit verschiedenen Lochplattensorten hat sich im Laufe der letzten 15 Jahre sehr gut bewährt. In Ställen mit geringem Lochplattenanteil ist diese Variante der Zuluft nach wie vor als optimal zu bezeichnen. Bei korrekter Planung kommt es durch die großflächige Verteilung in der Regel nicht zu Zugluft im Tierbereich. Die Reinigung ist durch neue Materialien sehr einfach. Der Druckverlust ist sehr gering. Der Wärmedurchgang durch die Decke (siehe Grafik) ist etwas höher als bei der Zwischendeckenlösung.
Zwischendecke
Die Zwischendecken-Variante haben wir erstmalig 1997 bei einer 750er Sauenanlage im Raum Münster erfolgreich eingesetzt (auch hier waren wir innovative Vorreiter). Gerade bei Großanlagen mit geringen Vorraumanteilen sind die Möglichkeiten durch dieses System sehr groß. Besonders geeignet ist das System für Ställe mit hohen Lochplattenanteilen (Mast- und Ferkelaufzucht). Der Wärmedurchgang durch die Decke ist geringer als bei der Zuluftkanalvariante (siehe Grafik). Ansonsten findet man hier die gleichen Vorteile, wie beim Lochplattenkanal.
Futterganglüftung
Die klassische Futterganglüftung lässt sich sehr gut in Abteile bis zu 120 EM (bzw. Doppelabteile mit 240 EM) integrieren. Die baulichen Voraussetzungen müssen gegeben sein. Hier ist jedoch zu beachten, dass die Zulufttemperaturen generell im Winter höher sein müssen, ca. 6-9 Grad je nach Tierart. Für Abferkelbereiche ist sie wegen der falschen Zuluftführung nicht zu empfehlen. In Ferkelaufzuchtställen nur bedingt, am besten in Verbindung mit einer Wärmerückgewinnung. Die höheren Zulufttemperaturen (siehe Grafik) sind bei der Energiebilanz zu berücksichtigen.
Schlitzlüftung
Wenn die klassische Futterganglüftung aufgrund der Abteilgrößen nicht mehr einsetzbar ist, bietet dieses System eine alternative Lösung. Wir empfehlen hier statt die Luft über die Ventile aus dem Dachraum zuentnehmen, die Zuluftkanallösung mit der Möglichkeit eine Wärmerückgewinnungsanlage zu integrieren. Ferner wird eine Zuluftanwärmung im Dachraum dadurch an heißen Tagen vermieden. Für Sauen- und Ferkelaufzuchtställe ist diese Zuluftführung aufgrund der zu kurzen Anwärmzeit der Zuluft nicht zu empfehlen. Diese Zuluftart sollte nur in Endmastabteilen ab 140 Tiere eingebaut werden.
Individuelle Lösungen
Selbstverständlich gibt es noch einige andere Systeme, die in dem einen oder anderen Falle einsetzbar sind. Wir wollen uns hier jedoch auf die Systeme beschränken, die sich über Jahre in der Praxis bewährt haben. Individuelle Lösungen arbeiten wir mit Ihnen zusammen aus. Wir finden in jedem Falle die passende Variante für Ihren Stall. Ein wichtiges Argument in der Zuluft-gestaltung liegt auf dem energetischen Sektor. Hier achten wir peinlichst auf geringe Druckverluste (auch über Jahre), um die Energiekosten für Sie möglichst gering zu halten. Fragen Sie uns ! Wir verstehen etwas von unserem Handwerk - wir machen nur das eine !
Bilder zum Thema: Zuluft
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